Die Kürbispflanze | ||
Die Kürbispflanze ist eine raschwüchsige, einjährige, zweikeimblättrige Pflanze. Außerdem ist sie eine fremdbefruchtete Kurztagspflanze welche flach wurzelt. Der Spross ist entweder rankend (bis zu 10 cm lang) oder gestaucht (Buschkürbis). Die Internodien des Sprosses sind hohl mit Wassergefäßen, welche Tracheen genannt werden. Die Blätter der Kürbispflanze sind sehr groß, sind nierenförmig und sie sitzen auf langen Blattstielen. Blattspreite sind mehr oder weniger gelappt. Die Frucht, also der Kürbis, ist eine Beere mit verhärteter Oberhaut. Das Fruchtfleisch ist faserig und im reifen Zustand ist die Frucht hohl. Sie ist die schwerste Frucht überhaupt (Fruchtgewichte bis 50 kg sind nicht selten). Das Öl, welches aus diesen Früchten gewonnen wird, ist einzigartig "steirisch", dunkelgrün, nach Nüssen duftend und intensiv im Geschmack. Es gehört zu den Weltspezialitäten. |
Eine Kürbispflanze mit weißen Blüten |
Allheilmittel Kürbis |
Mittelalter |
Die Wirkung des Kürbisses auf die Gesundheit ist wiederentdeckt, im Besonderen die der Kürbiskerne und des Kernöls. Schon die Indianer verwendeten bei Schwellungen, Fleischwunden und Entzündungen einen Brei aus Maiskörnern und Kürbisfleisch. Im Mittelalter legte man bei Geschwüren und Geschwülsten rohes Kürbisfleisch auf. In der Volksmedizin der Ost- und Weststeiermark hieß es schon immer "Kürbiskernessen" hilft bei Prostataleiden. |
Blase und Prostata |
Doch nicht nur bei den Männern, auch bei den Frauen stärken Kürbiskerne die Blase. Nun hat auch die Schulmedizin die Wirkstoffe des Ölkürbisses entdeckt. Eine wissenschaftliche Studie des Urologen Heinz Schilcher hat ergeben, daß Kürbiskerne und Öl eine positive Wirkung bei Blasen- und Prostataleiden haben. "Der medizinisch wirksame Kürbissamen entstammt nur dem ausgereiften steirischen Ölkürbis und enthält laut Schilcher ein derartiges Spektrum von Wirkstoffen, daß er bei Prostata Erweiterungen und bei Reizblase als Arznei wirkt". So schreiben auch die Kürbisforscher Editha und Reinhold Reiterer in ihrem Kürbisbuch. |
Schönheit |
Auch für die Schönheitspflege werden Kerne und Öl in Form von Cremen, Masken und Bädern eingesetzt. Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß beim Kürbisputzen die Hände samtig weich werden und die Kürbismaske hat auch gewirkt. |
Inhaltsstoffe |
Das echte Steirische Kürbiskernöl zeichnet sich aus durch seinen nußartigen Geschmack, die ätherischen Öle und Geschmackstoffe und die leichte Verdaulichkeit. Es ist außerdem reich an Vitaminen, wie A, B 1, B 2, B 6, C, D und E. Vor allem der hohe Anteil an Vitamin E bekämpft und verhindert entzündliche Prozesse im Organismus. Ebenso tragen die Mineralstoffe Calcium, Kalium, Magnesium, Eisen und Phosphor sowie die Spurenelemente Selen und Zink zur Stärkung der Immunkraft bei. Im Kernöl sind über 80 % ungesättigte Fettsäuren wie Linol und Ölsäuren enthalten und kein Cholesterin. Die Hauptwirkstoffe sind das Sitosterin, Phytosterole in-1 Besonderen die Delta-7-Sterole und Phyto-Östrogene. Im Gegensatz zu pflanzlichen, industriell raffinierten Ölen ist das Steirische Kürbiskernöl ein rein naturbelassenes Öl. Damit alle Inhaltsstoffe wie Vitamine und Fettsäuren unverändert erhalten bleiben, ist die schonende Herstellung ganz wesentlich. Um die Inhaltsstoffe zu erhalten sollte das Kernöl lichtgeschützt und dunkel gelagert werden. |
Wirkungen |
Kürbiskerne und Kernöl wirken entschlackend, senken den Blutdruck, werden bei Erkrankungen von Haut und Schleimhäuten eingesetzt und zur Vorbeugung von Herz-Kreislauferkrankungen und helfen bei Blasen- und Prostatabeschwerden. |
Kürbispower |
Entzündungen:
Ägyptische Studie beweist: Kernöl heilt Entzündungen.
Prostata:
Des Mannes altes Leiden wird durch das Öl verbessert.
Schlaganfälle:
Täglich etwas des "Zaubertrankes" verringert das Risiko.
Erhöhter Cholesterinspiegel:
Blockiert die Cholesterin-Synthese; senkt das Blutfett. Arteriosklerose:
Gefäßverengung beeinflußt der grüne Saft positiv.
Impotenz:
Nicht wissenschaftlich bewiesen, aber man(n) glaubt es
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Naturbelassen |
Steirisches Kürbiskernöl ist im Gegensatz zu industriell raffinierten, pflanzlichen Ölen ein rein naturbelassenes Öl und beinhaltet alle wertvollen Inhaltsstoffe, die den einzigartigen Geruch und Geschmack ausmachen und darüber hinaus noch überaus wichtig für die Gesundheit des Menschen sind. Es eignet sich aufgrund seines überaus günstigen kerngesund Fettsäuremusters, des hohen Gehaltes an Vitamin E, den vielfältigen Mineralstoffen und des Fehlens von Cholesterin als gesundes, natürliches Lebensmittel zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Außerdem sind Kürbiskernöl und Kürbiskerne ein bewährtes Heilmittel gegen alle Beschwerden rund um Blase und Prostata. Die in den Kürbiskernen enthaltene Linolsäure vermag den Cholesterinspiegel zu senken. Linolsäure aktiviert den Zellstoffwechsel und hilft auch bei Übergewicht die Fettpolster abzubauen. (Der Tagesbedarf an Linolsäure liegt bei 6 – 10 Gramm und muß durch die Ernährung zugeführt werden). Der relativ hohe Gehalt an Selen in den Kürbiskernen erhöht die Vitalität und das Leistungsvermögen. |
Der steirische Kürbis - Geschichtliches | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die Römer |
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Bereits die Griechen und die Römer kannten und schätzten den Kürbis. Dabei handelte es sich aber nicht um den gemeinen Kürbis (Cucurbita pepo) sondern um seine pflanzlichen Verwandten, wie zum Beispiel die Melonen und die Flaschenkürbisse. Auch in China gab es schon in Zeiten, die weit vor unserer Zeitrechnung liegen, Berichte über verschiedene Kürbisarten. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Texanische Wurzeln |
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Russische Forscher vertraten vor Jahrzehnten noch die Meinung, daß es aufgrund der unterschiedlichen Zellstruktur zwei verschiedene Genzentren, und zwar in Afrika und in Amerika gegeben hat. Andere Forscher meinten sogar, dass der Kürbis von Afrika über das Meer schwimmend Amerika erreicht hat. Gleiches sagt man übrigens auch der Kokosnuß nach. Den letzten wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge dürfte der Kürbis vom texanischen Kürbis (Cucurbita texana) abstammen. Die texanischen Indianer aßen auch schon die Kerne des Kürbis, die damals allerdings noch etwas bitterer geschmeckt haben dürften, genauso wie das Fruchtfleisch. Erst nach und nach entstanden bitterstoffarme bzw bitterstoffreie Sorten. Dadurch gewann der Kürbis an Bedeutung als Nahrungsmittel: Die Blätter als Gemüse, die Früchte roh, gekocht und getrocknet. Die Kerne wurden frisch oder in getrockneter Form gegessen und die Blüten als Nachspeise verzehrt. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kürbisse um 4000 bis 6000 v. Chr. |
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Von Ausgrabungen, die man auf 4000 bis 6000 v.Chr. datiert, weiß man, daß die Indianer in dieser Zeit die Kürbisse nicht nur verspeisten sondern auch diverse Haushaltsgeräte fertigten, wie zum Beispiel Vorratsflaschen aus den Flaschenkürbissen, Löffel, Schöpfer, Eß- und Vorratsgefäße. Auch als Schwimmbojen dienten sie beim Fischfang und es gab auch Musikinstrumente aus Kürbis. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Christoph Columbus: |
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Christoph Columbus schließlich brachte die Kulturform nach Europa. Schon nach wenigen Jahrzehnten war der Kürbis über ganz Süd- und Mitteleuropa verbreitet. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Der steirische Kürbis - eine Mutation: |
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Der steirische Ölkürbis, der auch schalenloser Ölkürbis genannt wird, ist eine Mutationsform, bei der die vier äußeren Zellschichten der Samenschale nicht verholzt und verdickt sind. Das bewirkt das typisch oliv- bis dunkelgrüne Aussehen. Der österreichsiche Vererbungsforscher Tschermak-Seysnegg meint, daß der steirische Kürbis durch eine Verlustmutation im 19. Jahrhundert spontan entstanden sei. Andere Forscher meinen, daß es sich um die unbeabsichtigte Rückzüchtung rezessiver Genformen handle und daß diese Gene schon bei der Einfuhr durch Columbus existierten. Wie auch immer, den Anbau des "schalenlosen" steirischen Ölkürbis betreibt man erst seit ca 100 Jahren. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kürbis als Salbe: |
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Die Kürbisgeschichte ist verwirrend und oft spekulativ. Interessant sind die Aufzeichnungen aus der Barockzeit, wo zu lesen ist, daß das Kernöl für Speisen viel zu kostbar sei und eher für Salben verwendet werden sollte. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstand eine Sonderzüchtung in der Steiermark, bei der die vier äußersten Zellschichten weder verdickt noch verholzt sind, der schalenlose Ölkürbis - cucürbita pepo L. convar. pepo var styriaca. Die schalenlose Form bietet jede Menge Vorteile beim Pressen sowie bei derVerwertung des Preßrückstandes. Der Kürbis war lange in Vergessenheit geraten und war in einigen Teilen Österreichs völlig unbekannt. Nun erlebt er eine Renaissance und wird als Delikatesse gehandelt. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
160 Arten |
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Wußten Sie, daß es rund 160 Kürbisgewächse gibt? Beim Bartlbauer in Wolfsberg in Kärnten werden diese im Oktober ausgestellt, verkostet und verkauft. Kaum ein Gemüse hat so eine Vielfalt an Farben und Formen wie der Kürbis. Einige der bekanntesten und geeignetsten Speisekürbisse: | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Nachsatz: |
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Vor einigen Jahren wagte der steirische Ölkürbis als "Grünes Gold" in Form von Kernöl den Sprung ins Ursprungsland nach Amerika. Einige steirische Bauern liefern, vorerst für spezielle Feinkostläden und die gehobene Gastronomie in die Neue Welt. Zuerst von Amerika in die Steiermark und nun "Back to the roots" - welch ein Erfolg für das "Pumpkin Seed Oil". Auch wenn man mit dem Kernöl nicht aufgewachsen ist, kann man süchtig werden, auf den Karamelgeruch und den nußigen Geschmack. |
Die Edelkastanie | ||
Eine weitere Spezialität unserer Region ist die Edelkastanie. Die Edelkastanie ist ein Gewächs aus der Familie der Buchen. Die Früchte - die begehrten Edelkastanien - reifen von Oktober bis November in unserer Umgebung. Ab Oktober kann man an den öffentlichen Plätzen und in den Buschenschänken gebratene Kastanien genießen. Als Getränke zu dieser Köstlichkeit sind besonderes der "Sturm" (gärender Traubensaft ab 1%) und Süßmost beliebt. Im Herbst bzw. im Spätherbst gibt es bei uns kaum etwas Schöneres, als ein geselliges Zusammensein mit Freunden bei Kastanien und "Sturm". |
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Sollten Sie selbst Zeit und Lust haben, Kastanien zu braten, so finden Sie nachstehend unsere Anleitung, wie Sie beim Kastanienbraten die besten Erfolge erzielen können, dies vor allem durch die Vermeidung der häufigsten Fehler, die immer wieder passieren.
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Anleitung zum Kastanienbraten: | ||
Was man zum Braten braucht:
Vorbereitung:
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Häufige Fehler:
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Durchführung:
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Diese Anleitung wurde von Werner Koch ("staatlich geprüfter Kastanienbrater", das ist zumindest sein Spruch) geschrieben. Alle Angaben ohne Gewähr auf Erfolg. Gutes Gelingen! |