Burgchronik

Altes Bild der Burg Deutschlandsberg

Burgchronik

Der spornartige Burgfelsen, ein natürlich geschützter Platz mit weitreichenden Sichtverbindungen, war seit der Jungsteinzeit (5. Jahrtausend v. Chr.) immer wieder vom Menschen besiedelt. Die Burg Deutschlandsberg bildete bis in das beginnende 19. Jhd. den Hauptverwaltungssitz großer Landbesitzungen des Salzburger Erzbistums in der Weststeiermark, die erste urkundliche Nennung eines Burggrafen aus dem Geschlecht der Lonsperger datiert in das Jahr 1153.

Bedeutende Aus- und Umbauphasen der Burg Deutschlandsberg stammen aus der Romanik, Gotik und Renaissance, so beispielsweise ein heute als Hotel genutzter Bau. Seit dem Jahr 1932 ist die Burg Deutschlandsberg im Besitz der Stadtgemeinde, und entwickelt sich sukzessiv zu einem südweststeirischen Ausstellungszentrum.
Jungsteinzeit (Neolithikum) Ca. 4300/4200 - 3300 v. Chr.: Lasinjakultur.
Steingeräte und typische Keramik stellen die ältesten Hinterlassenschaften menschlicher Besiedlung am spornartigen Burgfelsen dar.
Keltenzeit (Laténekultur) Ende 2. - 1. Jhd. v. Chr.: Mittel- bzw. Spätlatènezeit.
Mit Wall und Graben befestigte Ansiedlung (sogenannter Tanzboden) nordöstlich der heutigen Burg. Archäologische Funde (Keramik, eiserne Hakenschlüssel und eine Sichel) dokumentieren die regionale Bedeutung dieses Siedlungsplatzes.
Römische Provinzialzeit und Spätantike Ca. 2. - 5. Jhd. n. Chr.: Keramik- und Münzfunde belegen eine Nutzung des Burgareals in dieser Zeitspanne.
Frühmittelalter 8. Jhd. n. Chr.: Einzelne Keramikfunde markieren den Beginn der mittelalterlichen Nutzung.
970 Kaiser Otto I. schenkt dem Erzbistum Salzburg große Landbesitzungen in der Weststeiermark.
10.-11. Jhd.: Errichtung einer ersten Burganlage in Holzbauweise.
1. Hälfte 12. Jhd.: Bau des polygonalen Turmes und der romanischen Hochburg aus Stein.
1153: Friedrich de Lonsperch ist der erste urkundlich genannte Burggraf.
1188: Erste urkundliche Nennung der Burg Lonsperch.
1292: Treffen von Vertretern des steirischen Adels auf der Burg Landsberg, um sich gegen den Landesherrn Herzog Albrecht I. von Österreich zu verbinden.
Ende 13. Jhd.: Massive Brandzerstörung in der gesamten westlichen Burganlage.
Anfang 14. Jhd.: Neubau einer gotischen Burganlage, Restaurierung des polygonalen Turmes und Entstehung eines viergeschossigen Palastraktes sowie eines siebengeschossigen Wohnturmes.
1479-1490: Besetzung von Ort und Burg Landsberg durch Truppen des Ungarnkönigs Matthias Corvinus.
1595: Herrschaft und Burg Landsberg kommen durch Kauf an das Geschlecht der Kuenburger, danach (1630/35) Rückkauf durch das Erzbistum von Salzburg. Hans Jacob von Kuenburg stiftet eine Burgkapelle, die im Jahr 1607 dem Heiligen Ruprecht geweiht wird.
1805: Die Herrschaft Landsberg geht in Staatsbesitz über.
1811: Graf Moritz von Fries erwirbt die Herrschaft Landsberg und legt einen Wanderweg zur Burg durch die Laßnitzklause an.
1812: Die Burg wird vom Herrschaftsadministrator verlassen.
1820: Fürst Johann zu Liechtenstein kauft die Burg und Herrschaft Landsberg. Ein Teil der zur Burg gehörigen Dächer wird zerstört, um die josephinische Dachsteuer zu umgehen.
1860: Die Dächer der Burg werden nicht mehr Instand gesetzt.
1876: Der Rundturm wird teilweise abgetragen.
1885/1890: Sprengung des romanischen Turmes mit der Burgkapelle und des Palastraktes zur Gewinnung von Baumaterial im Auftrag des Fürstenhauses Liechtenstein.
1932: Fürst Franz von und zu Liechtenstein verkauft die Burg an die Stadtgemeinde Deutschlandsberg. Beginn der bis heute währenden Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten der Altburg.
1945/46: Beginn der gastronomischen Nutzung der Burg durch die Adaptierung einer Gastwirtschaft in einem ehemaligen Festsaal.
2002: Das Burgmuseum wird in "Archeo Norico" umbenannt (markenrechtlich geschützt) und eine Museumspartnerschaft mit Celje initiiert.
2005: Neuverpachtung Burghotel und Gastronomiebetrieb an Karl Christian Kollmann.
1979-2015: Sukzessiver Ausbau des Burgmuseums Archaeo Norico in den Räumlichkeiten der romanisch-gotischen Hochburg. Archäologische Grabungen und Mauersanierungen in der romanischen Hochburg.

Bitte stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu, um alle Funktionen der Webseite nutzen zu können. mehr Informationen